home
wer bin ich
Prosa
meine neuen texte
meine texte
mein fotoalbum
kontakt
gästebuch
anfahrt
ihr weg zu uns
links
Presse/Medien
Weblog
 


  

    Literatur

Die Krokodile warten im Fluss

Ines Schepker schreibt über ihr Leben – Beitrag in Wesermarsch-Buch

Die 47-Jährige aus Warfleth interessiert sich für Lebensgeschichten. Ihre eigene will sie in einem Buch veröffentlichen.



Warfleth Spannende Biografien brauchen keine prominenten Hauptdarsteller oder große Heldentaten. Das ist einer der Gründe, warum Ines Schepker vor einiger Zeit beschlossen hat, ihre eigene Geschichte zu Papier zu bringen.

„Es geht mir nicht um meine Person“, sagt sie. „Jedes Leben ist spannend. Das versuche ich mit Sprache auszudrücken.“ Obwohl sie schon einiges zu erzählen hat. Die 47-Jährige wohnt seit zwei Jahren in Warfleth. Ihr Kindheit verbrachte sie in Holland und Belgien, wo ihr Vater im diplomatischen Dienst tätig war. In Trier hat sie Kunstgeschichte und Pädagogik studiert und auch eine Tochter bekommen. Mit ihren ersten Mann lebte sie lange in Bayern. Dann ging sie in den Norden zurück. „Meine Mutter stammt aus Berne, mein Vater aus Bremen.“

Glücklich auf dem Land

Nach dem Tod ihres Vaters kümmerte sich Schepker um ihre Mutter, die nach einem Sturz Hilfe brauchte. Ein Krankenpfleger kam jeden Sonntag vorbei – mit ihm lebt die 47-Jährige nun in einem gemütlichen Haus in Warfleth. „Die Leute haben früher immer gesagt, du landest bestimmt mal in Berlin“, schmunzelt sie. Das es nun nicht so gekommen ist, bedauert sie aber keinesfalls. Sie ist glücklich auf dem Land: „Ich fühle mich angekommen. Vieles hier erinnert mich an Holland“.

Die Zeit dort hat Ines Schepker sehr geprägt. „Nach dem Umzug ins Ausland fühlte ich mich ganz anders wahrgenommen. In Deutschland wird man gleich in eine Schublade gesteckt“, sagt sie. „Andersartigkeit wird oft als Bedrohung wahrgenommen.“ Das erlebte sie im Ausland anders, ein Thema, was sie auch in ihrer Biografie sehr beschäftigt.

„Einen Fluss voller Krokodile“ überquert sie im Text „Sieben Leben, jetzt“ mit ihren Eltern auf dem Weg nach Den Haag. „Mit den Krokodilen meine ich das Schreckliche am Deutschsein“, erklärt Ines Schepker. „Es geht um die Aufarbeitung meiner Familiengeschichte. Die Nazizeit hat meine Eltern sehr geprägt. Vor allem mein Vater hatte sein Leben lang damit zu tun, zu verarbeiten, dass er falsch lag.“ Sie habe sich an ihren Eltern sehr gerieben. „Ich habe aber gleichzeitig sehr starke Unterstützung erfahren“, sagt sie. In ihrem Text findet die Autorin deutliche Worte, beschreibt assoziativ Gefühlslagen und Erinnerungen.

Buch geplant

70 Seiten hat Ines Schepker bereits zu Papier gebracht. Schon lange hat sie den Plan, ihren Text als Buch herauszubringen. Doch ganz fertig ist sie noch nicht. „Ich komme nicht immer dazu. Beim Schreiben betritt man einen neuen Raum. Es dauert, da hineinzukommen.“

Inspiration für ihre Texte bekommt die 47-Jährige durch ihre Arbeit in einem Seniorenheim in Delmenhorst. Dort arbeitet sie mit den alten Menschen an Kunstprojekten. „Auch das ist Biografie-Arbeit“, findet sie.

Ein Auszug der Biografie von Ines Schepker wird jetzt im Buch „Wenden – Lesebuch für die Wesermarsch“ abgedruckt. Das 500 Seiten starke Buch mit Beiträgen von 47 Autoren aus dem Landkreis erscheint im Geest Verlag. Es wird am 19. Oktober um 19.30 Uhr im Landhaus Hammelwarden vorgestellt. 

********************************************************

NWZ-Artikel vom 27.01.2012

Ein Windhauch lüftet die Geheimnisse

Gebürtige Bonnerin drückt ihre Gedanken und Bewegungen in abstrakten Bildern aus


Einordnen lässt sich die Kunst von Ines Schepker nicht richtig. Aber das möchte die Kunsttherapeutin auch nicht.

Kunsttherapeutin Ines Schepker wuchs in den Niederlanden auf und lebt jetzt in Warfleth.


WARFLETH So wirklich einordnen in irgendeine Schublade lässt sich das, was Ines Schepker erschafft, eigentlich nicht. Aber das möchte die Kunsttherapeutin auch gar nicht. Ihre Kunst sind vielmehr Gedanken, Gefühle oder auch Bewegungen, die sie dadurch zum Ausdruck bringen möchte.

„Interaktive Objekte“ nennt die Warfletherin einen Teil ihrer eigenwilligen Kunstwerke, die neben Farben und Formen immer etwas mit Sprache zu tun haben. Die eher kleinformatigen Leinwände der interaktiven Objekte werden in kunstvoller Schrift mit einem ihrer Gedichte oder Gedanken versehen.

Die anschließende Bewegung, die zum Gesamtkunstwerk gehört, entsteht durch darüber befestigtem, oft mit stempelartigen Aufdrucken versehenem, hauchdünnen Japanpapier, dass der Betrachter oder ein Windzug heben muss, um die Geheimnisse darunter zu entdecken. „Alles mehrere Ebenen, wie auch im Leben“, erklärt die gebürtige Bonnerin. Aber auch auf anderen Bildern sind stets Gedanken der schreibbegeisterten Frau an den ungewöhnlichsten Stellen zu entdecken. So wie beispielsweise auf dem Rand, der ein Einrahmen der Bilder gar nicht erlauben würde.

Gedichte hat Ines Schepker schon als kleines Mädchen geschrieben. Das Schreiben steht darum auch vor der Entstehung eines Bildes. „Und das ganz ohne die große, allgemeingültige Wahrheit entdecken zu wollen“, betont sie. Einen kleinen Gedichtband unter dem Titel „Treib gut“ hat die vielseitige Kunstliebhaberin bereits herausgegeben und bei den Berner Bücherwochen belegte sie 2008 mit ihrem Beitrag sogar den ersten Platz.

Momentan strebt Ines Schepker neuen Zielen entgegen und geht jeden Tag einmal in sich, um zu schauen, ob sie etwas zu sagen hat, verrät sie. „Das können mal zwei Sätze sein oder auch mal mehrere Seiten.“ Diese verschiedenen Formen, Gedanken und Gefühle zum Ausdruck zu bringen, sind für Ines Schepker eine Ergänzung zu ihrer Arbeit als Kunsttherapeutin mit demenzkranken Menschen. „Gefühle sind schließlich das, was bleibt, wenn eines Tages die Vernunft weg bleibt.“

Nach einem Studium in Pädagogik und Kunstgeschichte verfügt sie zwar über den theoretischen Hintergrund. Bei einem Auslandsstudium in Amerika lernte sie die abstrakte Malerei von Mark Rothko kennen und lieben, aber auch von der Österreichischen Künstlerin Meret Oppenheim ist sie fasziniert. Aufgewachsen ist Ines Schepker in den Niederlanden, Brüssel und Trier. Auch in Berlin hat sie zwischenzeitlich gelebt. Vor acht Jahren zog es sie schließlich mit Mann und Tochter in die Heimat ihrer Mutter, wo sie früher oft ihre Ferien verbrachte.

 ********************************************************
Kunst (NWZ September 2013)

Künstler erläutern ihre Werke

Tag des offenen Ateliers lockt zahlreiche Besucher in die Wesermarsch


Das Ehepaar Pohlmann genoss den Besuch im Atelier von Ines Schepker in Warfleth.

Sechs Ateliers öffneten am Sonntag ihre Türen für Besucher. Die Künstler waren mit der Resonanz zum Tag des offenen Ateliers zufrieden. 


Warfleth

Zum ersten Mal öffnete Ulrike Wettig im Rahmen der alljährlichen Aktion ihr „Atelier 114“ oder besser: zwei eigens dazu hergerichtete Ausstellungsräume im Obergeschoss ihres Hauses. In das zunächst dafür vorgesehene Sommeratelier mochte sie die vielen Kunstinteressierten, die im Laufe des Tages den Weg zu ihr fanden, aufgrund des Wetters nicht bitten und hatte darum spontan umdisponiert.

Seit vielen Jahren beschäftigt sich die Malerin mit der Aquarelltechnik. Ihre Landschaftsbilder sind besonders vielen Einheimischen nach der Ausstellung im Lemwerderaner Rathaus bereits bekannt. Aber auch über die Gemeindegrenzen hinaus hat die 54-Jährige inzwischen ihre Fans. So wie etwa Tanja Litschel aus Bremen, die mit ihrem Freund die Gelegenheit nutzte, einmal einen näheren Blick auf die mehr als 100 Gemälde zu werfen.

Während Ulrike Wettig die einzige Teilnehmerin aus Lemwerder war, gab es in der Nachbargemeinde Berne gleich fünf Adressen, zu denen es die Kunstfreunde aus der gesamten Region zog. Familie Heißenhuber aus Harmenhausen, Elfie Bischof aus Weserdeich oder Carsten Mohr aus der Warflether Deichstraße 156 luden auch in diesem Jahr wieder in ihre Ateliers ein.

Genauso wie Malerin Gabriele Schnars, die nur einige hundert Meter weiter lebt. Selbst wenn sich die studierte Warflether Künstlerin zunächst etwas mehr Besucher gewünscht hätte, herrschte in ihrem Atelier an der Deichstraße 124 ab dem frühen Nachmittag ein stetiges Kommen und Gehen. Ein Ehepaar war beispielsweise eigens aus Dedesdorf angereist. Besonders interessant wäre die eigenwillige Technik, mit der Gabriele Schnars ihre intensiv leuchtenden Landschaften mit Hilfe von Acrylfarben, Quarzsand oder Pergamentpapier auf die Leinwand bringe, lobte das Paar.

Zu den vielen, kreativ Schaffenden, die es offensichtlich geballt in Warfleth gibt, gehört auch Ines Schepker. Genau wie Wettig öffnete sie das erste Mal ihre Türen für Besucher. Auch ihr hatte das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass sie kurzfristig umplanen musste.

Eigentlich hätte sie ihre interaktiven Objekte viel lieber im Garten aufgebaut, denn der Wind spielt bei ihren Werken eine nicht unerhebliche Rolle. Er bringt Bewegung in die zum großen Teil mit Texten und Pergamentpapier gestalteten Werke, die auf jeden anders wirken. Man müsse sie an sich heran lassen, so Schepker.

„Kunst ist kein Objekt – Kunst ist Erfahrung“, zitierte die Warfletherin den Maler Josef Albers und betonte, wie wichtig in diesem Zusammenhang auch das Loslassen sei. Kunst sei vergleichbar mit Treibgut, das auf einen zu geschwommen kommt, war sich Ines Schepker mit Birgit und Dirk Pohlmann einig, die den Nachmittag dem ausgiebigem Kunstgenuss widmeten.

Mit der Anzahl der Besucher, die im Laufe des Tages an ihrer Haustür klingelten, und den vielen netten Gesprächen war Ines Schepker sehr zufrieden. 

 
********************************************************



 
Top